Requiem für einen Alkoholiker
Man kann so viel verlieren und noch mehr niemals haben,
während immer aus den weichen, hohlen Waben
Zeit wie Honig tropft. Man kann so vieles können und verlernen
oder niemals können … Und sich spiegeln in den Sternen,
die in blauer Nacht wie Löcher oder wilde Augen
irgendeinen bittersüßen Nektar aus dem Kosmos saugen.
Man will vor allem sich verlieren und eine Welt gewinnen,
doch muss jeden Tag mit allem, müde, neu beginnen,
und die Sonne höhnt. Man will nicht so und dies und hier —
die Tage sind zu leicht, zu schwer — — ein Bier.
Man wankt und fällt und träumt. Und in den Träumen
hallt es nach: Du bist dabei, dein Menschsein zu versäumen.
Man muss ihn finden, jenen tiefen Trost, der irgendwo
in dieser Häuser-Menschen-Wüste, diesem Nirgendwo
aus Aspirin und Kopfweh, aus verkühlter Sehnsucht
und erwärmter Kühlkost — doch zu finden sein muss.
Man wankt und fällt und träumt. Und eines Tages wacht man auf
und kann nicht mehr. Irgendwas ist anders. Und man hört auf.